Die Sportosteopathie als Prävention, als Unterstützung im Training, in Wettkampfphasen und im Rahmen der Rehabilitation betrachtet typische sportspezifische Anforderungen an den Körper und Überlastungssyndrome als Grundlage für den Behandlungsansatz. Zu den Aufgaben und Zielen unserer Therapeuten gehört die Betreuung und Behandlung des Sportlers nach physiotherapeutischen und osteopathischen Aspekten unter Berücksichtigung der individuellen physischen und anatomischen Möglichkeiten. Unter der Einbeziehung des individuellen biomechanisch optimierten Bewegungsablaufs sollen speziell entwickelte Behandlungs- und Übungsmethoden dem Sportler Möglichkeiten bieten, sein individuelles Spiel oder die Laufbewegungen aus präventiver und pathophysiologischer Sicht zu optimieren bzw. eine Beschwerdefreiheit zu erreichen.
Im Fussball ist das motorische Anforderungsprofil an einen Spieler sehr komplex und umfasst alle Bereiche der motorischen Hauptbeanspruchungsformen wie Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Im Mannschaftsspiel ist die Koordination darüber hinaus von entscheidender Bedeutung. Fussballer benötigen Orientierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit, Differenzierungsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit. Durch die hohen Belastungen können unterschiedlichste Verletzungen und Beschwerden auftreten: Bandverletzungen im Knie, Meniskopathien, Plica-Syndrom, Leistenbeschwerden, Adduktorenverletzungen, Shin-splint-Syndrom, Tibialis-anterior-Syndrom, Achillodynie, Beckenverwirrungen, Upshift-/Downshift-Dysfunktion, Lumbago/Lumbalgie/Lumboischialgie.
Der Tennisspieler wird in allen motorischen Hauptbelastungsanforderungen und insbesondere in Beweglichkeit, Schnelligkeit, Schnellkraft und Koordination gefordert. Bei der Ausdauerbelastung (intensiven Intervallsdauer) werden maximale Herzfrequenzen erreicht.
Bei der Laufbelastung treten durch die Sprints, Stopps und Laufrichtungswechsel hohe Belastungsspitzen auf, die den Mechanismus der Meniskusbewegung beeinträchtigen können.
Im Golfsport als Individualsportart und Ziel-Schuss-Sport sind die koordinative und konditionelle Beanspruchung zu berücksichtigen sowie die extrem starke Konzentration auf den Bewegungsablauf. Distanzschläge erfordern dynamische Körperbewegungen mit einem hohen Anteil an Schwung- und Rotationselemente.
Die Bewegungsabläufe und Schwungfaktoren - Ganzkörperdrehung, Armradius (Hebelkraft), Schwingen der Arme um den Körper und Streckung von Arm- und Handgelenken - sind entscheiden für den Erfolg im Golf.
Der Laufsport über verschiedenen Distanzen gibt es auch ein unterschiedliches Anforderungsprofil an die Belastungsintensität, Belastungsdauer und Energiebereitstellung. Beim Laufen werden vor allem die anatomischen Strukturen des Stütz- und Bewegugnsapparats der Beine beansprucht.
Beim Fahrradfahren sind die drei wichtigen Kontaktpunkte entscheidend: Fuß zum Pedalsystem (gleichmäßige Belastung), Gesäß und Sattel (Belastung der Sitzbeinhöcker und Dammbereich) sowie Hände und Lenker. Beschwerden und Überlastung resultieren sind Folge von muskulären Dysbalancen.
DOSB: Marc Thomas Grzebellus besitzt die Lizenz des Deutschen Olympischen Sportbunds für Sportphysiotherapie und ist seit 2014 Mitglied im medizinischen Funktionsteam des Deutschen Fussball-Bund und Betreuer der U20 Nationalmannschaft der Männer: http://www.dfb.de
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Sportosteopathie: Myofasziale Ketten bei Überlastungssyndromen
Karl F. Haug, ISBN 9783830473992 I Preis € 49,99